Die Art der Wärmeabgabe macht eine Infrarotheizung zu einer perfekten Zusatzheizung. Herkömmliche Heizsysteme nutzen die Luft als Wärmeträger, die indirekt Flächen und Gegenstände erwärmt. Infrarotwärme geht den umgekehrten Weg und erwärmt Flächen und Gegenstände.
Inhaltsverzeichnis
Individuelles Raumheizkonzept planen
Mit einer durchdachten Anwendung der zwei Heizsysteme optimieren sich Energieausbeute und Komfort. Bei der Planung empfiehlt sich eine präzise Erfassung aller architektonischen Gegebenheiten. Dazu gehören Grundriss, freie Wand-, Boden- und Deckenflächen, Positionen anderer Heizquellen, vorhandene Stromquellen wie Steckdosen und gegebenenfalls Kabelkanäle, Beschaffenheit der Wand- und Bodenflächen und die Positionen von Tür und Fenstern.
Die direkte Erwärmung von mit Infrarot bestrahlter Flächen macht auch die genaue Lokalisierung von viel und hauptsächlich genutzten Sitz- und Standflächen sinnvoll. Da Konvektionswärme vornehmlich im mittleren bis oberen Raumbereich wirkt, steigt der Nutzen der Infrarotheizung als Zusatzheizung in Bodennähe und tieferen Raumzonen.
Heizprinzip beider Heizungen ergänzend ausnutzen
Für die Dimensionierung und Platzierung jeder Infrarotheizung als Zusatzheizung ist es hilfreich, den herkömmlichen Heizkörper als Grundwärmelieferant einzusetzen. Die größere Wirkungsgeschwindigkeit von Infrarot in Verbindung mit einer präziseren Flächenausrichtung kann durch Zuschalten am effektivsten genutzt werden. Passend platzierte Infrarotheizungen erwärmen Flächen und Objekte innerhalb weniger Minuten.
Auf Tritt- und Sitzflächen ausgerichtet können sie beispielsweise in Badezimmern Kacheln und Bodenbeläge erwärmen. Je nach Beschaffenheit der beheizten Flächen hält sich die Wärme über einen längeren Zeitraum und wird ähnlich wie bei einem Kachelofen langsam wieder abgegeben. Die Grundtemperatur von Gebäuden beziehungsweise Räumen kann an der Hauptheizung ohne Komfortverlust bei gleichzeitiger Energieersparnis abgesenkt werden.
Thermische Wirkungen und Vorteile
Neben den augenscheinlichen Vorteilen beim Betrieb einer herkömmlichen Heizung und einer Infrarotheizung sind Zusatzeffekte nutzbar. Die Objekttrocknung betrifft auch Textlilien, sodass Handtuchtrockner in Heizkörperform nicht benötigt werden.
Gleiches gilt für Badezimmerläufer und textile Duschvorhänge. Die Zusatzheizung übernimmt auch nach dem unmittelbaren Raumgebrauch eine entscheidende Trockenfunktion. Durch Temperaturunterschiede entstehendes Kondens- und Schwitzwasser wird beim kurzzeitigem Weiterbetrieb schnell und restlos angetrocknet.
Rutschfeuchtigkeit und Schimmelbildung werden minimiert beziehungsweise ausgeschlossen. Da die Infrarotheizung kaum Einfluss auf die Raumluft ausübt, trocknet das Raumklima in geringerem Maße und nur durch den Einfluss der Konvektionsströme der Hauptheizung aus. Luftaufwirbelungen verringern sich, was insbesondere Allergikern zugutekommt.
Finanzielle Aspekte und Installation
Da Infrarotheizungen als Zusatzheizungen aus handlichen Plattenformen bestehen, die nur einen Steckdosenanschluss mit normalem Hausstrom benötigen, sind sie genehmigungsfrei. In einigen Bundesländern sind Infrarotheizungen nicht als Hauptheizungen erlaubt, was vor allem in Mehrfamilienhäusern gilt.
Dem Stromverbrauch der Infrarotheizung müssen Wartungsfreiheit, moderate Anschaffungskosten und Nebenkosten wie für einen Schornsteinfeger entgegengestellt werden.
Dekorative Aspekte und Aussehen
Infrarotheizungen bestehen aus zwei bis fünf Millimeter starken Platten aus Stein oder Glas. Die meisten Hersteller bieten drei Standardgrößen an. Sie können je nach Bauform versteckt oder als Einrichtungsdekoration montiert werden. Die Gesamtaufbauhöhe zur Wand beträgt sechs bis zehn Zentimeter. Wenn die Heizelemente in Bodennähe platziert werden, sollte auf Barrierefreiheit bis zu der Entfernung geachtet werden, die mit Heizwärme versorgt werden soll.
Bauformen von Infrarotheizungen
Die Auswahl an unterschiedlichen Bauformen ermöglicht einen flexiblen Einsatz als Zusatzheizung. Von unauffälliger Montage über die Integration in Wohnaccessoires und Einrichtungsgegenstände bis zu mobilen Standmodellen reicht die Modellvielfalt:
- Glaskorpus: Platten aus voll transparentem, gefärbtem oder Milchglas.
- Bildheizung: Auf dem Glaskorpus wird ein Bild aufgezogen, das aus einem Standardrepertoire ausgesucht oder individuell angefertigt werden kann.
- Deckenheizungen: Ein eher seltenere Anwendung, bei der hängende Befestigungen zum Einsatz kommen.
- Spiegelheizung: Auf der Oberfläche ist ein Spiegel aufgezogen. In Feucht- und Nassräumen beschlagen die Spiegel während der Funktion nicht.
- Tafelheizung: Insbesondere für Kinder, aber auch als Notizwände gut einsetzbar sind Infrarotheizungen, die eine Tafeloberfläche besitzen.
- Mobile Heizsteine: Auf Rollen oder Füßen montierte Heizsteinplatten, die wie Radiatoren beliebig bewegt und platziert werden können.
- Heizfliesen: Meist kleinformatige Heizelemente, die sich gut für das direkte Betreten oder als Sitz- und Liegefläche eignen.
Infrarotheizung als Zusatzheizung
Zusammenfassung
Fazit
Ein klares JA!